Stefan Katzki zu Claude Riffaults Sancerre 2020:
Der „kleine Einstieg“ ins Weingut von Claude Riffault bietet direkt ordentlich Gripp und Spannung am Gaumen. Kein Kitsch, hier wird gezeigt wie Sauvignon Blanc von den hervorragenden Kimmeridge Böden schmecken soll. Kräuter, grüne Früchte, gepaart mit einer gut eingebundenen Säure.
Der Sancerre Blanc stammt von Kimmeridge-Kalkböden und Kalksteinböden. Die Lagen sind nach Süden exponiert und die Lese erfolgt - wie bei allen Bioweinen der Domaine – per Hand.
Die Produktion in 2020 beläuft sich auf 13.570 Flaschen .
Helles Strohgelb, grüne Reflexe
Der 2020 Sancerre Blanc ist die absolute Einstiegsdroge in der Welt von Stephane Riffault´s Sauvignon Blancs.
Aus dem warmen Jahr 2020 zeigt er sich verhältnismäßig schüchtern und zurückhaltend. Aber das ist tendenziell ein gutes Zeichen. Dieser Biowein zeigt nicht seine unbeliebten Attribute wie Paprika, Stachelbeere usw. Viel mehr lebt er von vegetabilen, herbalen und angenehm fruchtigen Aromen. Holunderblüten und Holunderbeeren stehen neben Brombeerblättern und ein wenig Fenchel. Grüner Apfel und Limonen setzen deutliche Akzente. Zitronenmelisse, Petersilie und Minze sorgen für Kräuterfrische. Reichlich Grapefruit wirkt ergänzend hinzu. Insgesamt macht er einen geradlinigen und steinigen Eindruck.
Im Antrunk bestätigt er die Vorstellungen. Reichlich Frucht und Druck am Gaumen bei einem kühlen Mundgefühl. Ein Sauvignon mit einer gelungenen Portion Grip. Der steinige Eindruck taucht erneut auf. Die Säure animiert ihn immer wieder und zerrt den Bioweißwein in die Länge. Die Nuancen der grünen Früchte und Kräuter zeigen sich deutlich am Gaumen und verharren dort im Nachhall. Sauber, klar und hell.
Speiseempfehlungen für diesen Biowein von Marian Henß:
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Apfel-Kohlrabi-Salat mit Walnüssen und Leindotteröl
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Gebeiztes Felchen mit Portulak-Salat und Kräutercreme
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Kalbstartar mit Radieschen, Schnittlauchöl und Kräuterbaguette